Hortensien schneiden: wann & wie?
Dank ihrer üppigen Schaublüten in den schönsten Farben sind Hortensien eines der beliebtesten Gewächse in deutschen Garten.
Der Blütezeitraum ist lang, und selbst nach dem Verblühen sieht die Hortensie noch ansprechend aus. Der Zierstrauch wurde hierzulande bereits im 18. Jahrhundert angebaut. Die Pflege ist grundsätzlich unkompliziert, wichtig ist vor allem, den „großen Durst“ der Hortensien zu stillen. Wer allerdings stets aufs Neue wunderschöne Blütenstände haben möchte, muss beim Schneiden einiges beachten. Im schlimmsten Fall kann die Blüte in der nächsten Gartensaison komplett entfallen! Tückisch ist, dass verschiedene Arten unterschiedliche Schnitte verlangen. Wir versuchen im Folgenden, Licht ins Dunkle zu bringen!
Hortensien im Herbst schneiden – oftmals keine gute Idee!
Fangen wir an mit dem passenden Zeitpunkt. Meist wird von einem Schnitt im Herbst abgeraten, aber pauschal kann man dies nicht sagen. Fakt ist, dass viele Hortensienarten bereits im laufenden Jahr die Knospen für das nächste Jahr anlegen.
Bei einem zu starken Rückschnitt können diese „Neuanlagen“ komplett entfernt werden und damit die gesamte Blüte für die Saison! Dies betrifft zum Beispiel die beliebte Bauernhortensie, aber auch Kletter-, Riesenblatt-, Teller- und Samthortensie sowie die Eichenblatthortensie. Weiterhin kommt es immer vor, dass Triebe im Winter erfrieren – diese kann man dann „in einem Abwasch“ bei einem Pflegeschnitt im Frühjahr vor der Brutsaison entfernen.
Ein Schnitt im Herbst – pro und contra
Es reicht, wenn Sie im Herbst verblühte Stellen abschneiden – am besten knapp unterhalb der Blütenstände! Das Abschneiden der alten Blüten beugt der Bildung von schädlichen Pilzen vor. (Dies gilt auch für Kletterhortensien, die Sie eigentlich nicht schneiden müssen, es sei denn, sie wird Ihnen zu hoch.)
Auch zu dicht wachsende Triebe können ein wenig ausgedünnt werden. Wenn Sie alte Triebe mit vielen Verzweigungen entfernen, stärken Sie die Hortensie für den kommenden Austrieb. Hier können Sie radikal zulangen kurz über dem Boden. Andererseits vergrößert ein Schnitt im Herbst die Chance, dass die Hortensie durch eindringenden Frost beschädigt wird.
Achtung: Es gibt mittlerweile neue Züchtungen von Bauern-Hortensien wie die Variante „Endless Summer“ sowie zahlreiche Folgezüchtungen, welche ihre Blütenanlagen an den neuen Trieben ausbilden. Hier sind andere Schnittmaßnahmen wichtig für ein optimales, kompaktes Wachstum. Grundsätzlich verträgt die Hortensie „Endless Summer“ stärkere Rückschnitte im Frühjahr.
Rispen- und Schneeballhortensie – kein Problem mit großen Schnitten
Sowohl Rispenhortensie als auch die Schneeballhortensie inklusive ihrer großen Sortenvielfalt können stets sehr kräftig geschnitten und kultiviert werden – bis zu einem Drittel Rückschnitt sind kein Problem! Ein bis zwei Knospen können Sie pro Trieb stehenlassen. Da sie ihre Blüten an den diesjährigen Trieben ausbilden, entfällt das Risiko, die Knospenanlagen für das nächste Jahr „auszuradieren“. Der Rückschnitt – ob im Herbst oder im Frühjahr (Brutzeit beachten) – stärkt die Hortensie. Achten Sie vor allem darauf, dass kein (Nacht)Frostrisiko besteht.
Abschließende Tipps
Wenn auch ein Schnitt im Herbst manchmal sinnvoll sein kann – unter Berücksichtigung der oben genannten Aspekte – machen Sie es sich einfach, wenn Sie einfach hauptsächlich stets im frühen Frühjahr zu Werke gehen, Ende Februar oder Anfang März (abhängig von der Witterung). Unser Tipp: Jetzt können Sie Ihre Hortensien auch düngen. Hier eignen sich sehr gut organische Dünger wie Rinderdung oder auch Hornspäne und Hornmehl. Hortensien mögen es „sauer“, weshalb bei Kompost insbesondere Nadelholz- oder auch Eichenlaubkompost gut wirkt oder auch Rindenmulch. Auch Kaffeesatz als beliebter natürlicher (und kostenloser) Naturdünger ist insbesondere für Hortensien gut geeignet!
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