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Baumarkt oder Fachhandel – ein Ratgeber: Was ist besser?

Viele Produkte rund um Haus & Garten, von Böden und Türen über Gartenprodukte wie Zäune und Terrassendielen können Sie lokal in verschiedenen Geschäften erhalten. Das gleiche gilt für Baumaterialien wie Plattenwerkstoffe und Bauholz, welches vorrangig der Handwerkskunde, aber auch der ambitionierte Heimwerker für seine Projekte bezieht. Die bekannteste Adresse für diese Produkte ist zweifelsohne der Baumarkt. Auf großer Fläche findet sich hier ein sehr breites Sortiment für die verschiedensten Bereiche rund um Innenausbau, Sanitärinstallation, Gartengestaltung und vieles mehr. Der Fachhandel, wie z.B. der Holzhandel, hat ein weniger breites Sortiment, aber es gibt dennoch eine große Schnittmenge mit dem Sortiment des Baumarkts. Welche Gründe sprechen nun für den Kauf im Baumarkt und welche für den Fachhandel? Bei welchen Projekten und Aufgabenstellungen, bei welchen Produkten ist welche Adresse die bessere und warum? Diesen Fragen möchten wir nachgehen im vorliegenden Ratgeber!

Ein Wort vorweg: Natürlich schreiben wir hier aus der Perspektive eines Fachhandels, genaugenommen des Holzfachhandels. Dennoch soll dies ein neutraler Vergleich sein auf der Basis von sachlichen Argumenten und eine differenzierte Antwort liefern, damit Sie auf Grundlage Ihres Bedarfs und Ihrer Wünsche eine gute Wahl treffen. Das kann bei jedem Produkt und jedem Projekt anders sein! Am Ende des Tages müssen Sie selbst entscheiden, ob und inwieweit Sie die Argumentation überzeugend finden.

Produktauswahl

Böden

Im Bereich der Bodenbeläge gibt es im Bereich der Bodenarten eine große Überschneidung. Parkett, Laminat, Vinyl und Kork bieten sowohl der Holzfachhandel als auch der Baumarkt. Im Gegensatz zu den meisten Holzhändlern führt der größere Baumarkt noch Teppiche und Fliesen. Dafür bietet der Holzhandel Massivholzdielen, welche als „komplexeres“ Produkt mit höherem Beratungsbedarf nicht jeder Baumarkt führt. Mag der Baumarkt bei der Anzahl der Bodentypen eine höhere Spanne aufweisen, punktet der Fachhandel dafür mit der Tiefe innerhalb der Sortimente. Parkett gibt es in wesentlich mehr Holzarten, und neben dem gängigen dreischichtigen Fertigparkett auch als 2-Schicht-Variante (besonders geeignet für die Fußbodenheizung), als edles Stabparkett oder auch die materialsparende Furnierbodenvariante. Auch exklusive Manufaktur-Parkettböden mit handwerklich gestalteter Oberfläche gibt es vor allem beim Holzfachhandel. Die Dielenlängen im Baumarkt sind tendenziell eher Kurzlängen.

Das gleiche Bild bietet sich bei Vinylböden. Spezialvarianten wie Vinylböden auf Rigid-Träger, die verschiedenen Arten an Massivvinyl gibt es beim lokalen Baumarkt eher selten, und auch wohngesunde, PVC-freie Designböden sind keine Selbstverständlichkeit.

Türen

Bei Innentüren herrscht im Holzfachhandel ein höherer Qualitätsstandard. Die im Baumarkt oft vertretene Tür mit Papierwabeneinlage gehört in der Regel nicht zum Standard-Sortiment des Fachhandels (kann aber natürlich besorgt werden). Im Holzfachhandel stehen vor allem Innentüren mit Röhrenspaneinlage (oder Röhrenspanstreifen) im Zentrum.

Im Baumarkt ist der Fokus bei Türblatt und Zarge auf Standardmaße. Besondere Formate wie z.B. raumhohe Türen gibt es vor allem im Fachhandel. Gerade im Türenbereich gibt es eine riesige Vielfalt – wer hier ganz aus dem Vollen schöpfen möchte, ist sicherlich im Fachhandel an der richtigen Adresse. Auch Funktionstüren (z.B. für Feuchträume oder Rauch- und Brandschutz) sind eher eine Domäne des Fachhandels.

Garten

Im Bereich Terrasse fokussiert sich der Baumarkt auf gängige Varianten, ob bei Holz oder auch WPC/BPC. Aus Lagerungsgründen bietet der Baumarkt in aller Regel bei Holzdielen kurze Längen von 2-3, seltener 4 Metern. Hier ist der Fachhandel mit Längen bis zu 5 Metern im Vorteil. Die Länge ist bei Terrassendielen ein wichtiges Thema, da die „Stöße“ an den Kopfenden tendenziell problematisch sind und besser vermieden werden, wenn es geht!

Naheliegenderweise bietet der Holzhandel in seinem Spezialgebiet Holz auch eine wesentlich größere Bandbreite an Holzarten und Ausführungen, z.B. glatte Oberflächen für eine edle „Parkett-Optik“. Bei WPC liegt im Baumarkt der Schwerpunkt auf Hohlkammerprofilen, im Fachhandel eher das Massivprofil und auch besonders widerstandsfähige co-extrudierte Dielen. Produktinnovationen wie outdoortaugliche Keramikfliesen gibt es eher beim Fachhandel. Beim Sichtschutzzaun zeigt sich im Fachhandel ebenfalls eine größere Sortimentstiefe und ein größerer Trendfokus, neben Zäunen aus Holz auch aus WPC, Glas, Aluminium oder HPL.

Platten & Bauholz

Handwerker und andere Gewerbetreibende kaufen bevorzugt beim Fachhandel. Historisch gesehen haben die meisten Holzhändler mit einem Schwerpunkt auf Profikunden begonnen und dann im Laufe der Jahre ihr Betätigungsfeld auf den Privatkunden ausgeweitet. Sowohl bei der Auswahl an Plattenvarianten als auch bei Dekoren hat der Fachhandel klare Vorteile.

Mögen es beim typischen Baumarkt 15 Dekore sein, die lagermäßig vorgehalten werden, sind es im Holzfachhandel deutlich mehr. Bauprodukte wie KVH und BSH gibt es nicht nur im Holzfachhandel, sondern auch in manchem Baumarkt. Hohe Längen bis 13 m sowie Kappung und Abbund sind eher Fachgebiet des Holzfachhandels.

Produktqualität

Was die Qualität betrifft, erhalten Sie auch im Baumarkt ordentliche Produkte. Dort finden Sie z.B. viele Marken, die auch der Holzhandel führt. Gleichzeitig scheint der Baumarkt „kompromissbereiter“ zu sein bei der Qualität, was im einen oder anderen Produktsegment einen niedrigeren Preiseinstieg bedeuten kann. Hier sollte man im Einzelfall genau prüfen, ob die damit einhergehende Qualitätseinschränkung langfristig eine gute Idee ist. Denn bei den hier behandelten Produkten sind Preisunterschiede in aller Regel „begründet“ – es geht nicht darum, für einen klingenden Markennamen mehr auszugeben wie z.B. im Mode-Bereich für eine Gucci-Tasche. Höhere Qualität oder auch eine höhere Exklusivität gibt es sicherlich im Fachhandel, z.B. wesentlich edlere (und langlebigere) Hölzer als Bangkirai, welches im Baumarkt meist das „Ende der Fahnenstange“ bedeutet – z.B. Ipé, Afri Kulu oder Stauseeholz. Oder Massivprofile statt Hohlkammerprofile bei WPC. Oder eine solide Röhrenspanplatte statt Pappwaben bei der Einlage der Innentür. Für eine langlebige Rundum-Sorglos-Produktqualität – insbesondere bei Produkten wie Böden, Türen und Terrassendielen, welche man nicht „mal eben“ austauscht, ist man sicherlich im Fachhandel besser aufgehoben.

Preis

Oft begegnet man dem Vorurteil, dass der Fachhandel nur teure Produkte bietet. Und klar: Sicherlich gibt es im Fachhandel tendenziell die höherwertigen Produkte bzw. den Highend-Bereich. Doch auch beim Fachhandel gibt es immer ein Preis-Einstiegs-Segment sowie regelmäßig Schnäppchen und Aktionsware. Denn auch der Fachhandel muss immer wieder Platz für neue Ware schaffen. Wie schon erwähnt, scheint es, dass der Baumarkt oft „schmerzfreier“ ist, was das untere Ende des Qualitätsspektrums betrifft. Aber aus Marketingperspektive ist es vermutlich clever, sehr billige Produkte anzubieten, um beim Kunden das Signal „hier ist alles billig(er)“ zu senden. Auch ein bekanntes Möbelhaus aus Schweden fährt sehr erfolgreich mit dieser Strategie. Durch die Tiefe des Sortiments bzw. seine Spezialisierung – und auch durch den Zusammenschluss zu Einkaufsgemeinschaften wie die EUROBAUSTOFF – kann der Fachhandel jedenfalls gleichermaßen attraktive Konditionen bieten.

Beratung & Service

Zweifelsohne arbeiten im Baumarkt viele Mitarbeiter, die ihr Gebiet verstehen. Dennoch ist der Fachhandel schon von seiner Philosophie her noch fokussierter darauf, eine individuelle Lösung für das Projekt des Kunden zu bieten. Wenn man genau weiß, welche Produkte und Montagematerialien man braucht sowie deren Menge, kann man als erfahrener Heimwerker oder auch Profikunde im Baumarkt gut einkaufen. Der Fachhandel wiederum bemüht sich, eine individuelle Lösung gemeinsam mit dem Kunden zu erarbeiten. Hierzu gehört die Einbezugnahme der Gegebenheiten vor Ort – und die meisten Holzhändler kommen oft auch zu einer Beratung im Zuhause des Kunden oder auf die Baustelle! Auch die Errechnung von benötigen Mengen oder die Präsentation von verschiedenen Lösungsvarianten (z.B. die unsichtbare Montage von Terrassendielen statt sichtbare Verschraubung) gehören zu den Stärken des Fachhandels. Speziell bei „kniffligeren“ Ortsbedingungen ist das Spezialwissen der Vollblut-Profis vom Holzhandel von Vorteil! Als Familienbetriebe, oft über mehrere Generationen, ist die Kompetenz rund um die Produkte und deren Anwendung „Ehrensache“. Fokus geht hier auch zum Rundum-Sorglos-Paket inklusive Montage, bei dem oft der Inhaber des Holzhandels selbst abschließend die Qualität von Montage und Verlegung prüft. 

Ausstellungsbereiche

Wenn man sich als Einrichtungsliebhaber einen möglichst lebensechten Eindruck von Produkten verschaffen möchte, können entsprechend konzipierte Ausstellungsbereiche einen echten Mehrwert bieten. Die Flächenwirkung eines Bodenbelags zum Beispiel lässt sich logischerweise durch eine großflächige, original verlegte Musterfläche besser erahnen als durch ein kleines Handmuster. Eine original verbaute Tür bietet einen umfassenden Eindruck von Funktionalität und Bedienbarkeit, oder auch die Wertigkeit durch ihr Gewicht etc. Der Fachhandel mit seinem besonderen Anspruch an die Beratungsqualität bietet hier klassischerweise mehr als der typische Baumarkt, welcher aufgrund seines extrem breiten Spektrums an Warensorten weniger Raum für einzelne Produktkategorien zur Verfügung hat. Im Holzfachhandel gehören viele verlegte Bodenmuster, original verbaute Türen, Paneele oder manchmal auch maßstabsgetreue Modelle für Wärmedämmungs-Konstruktionen zum Standard. Und gegenüber dem eher funktionalen „Baumarkt-Charme“ bietet der inhabergeführte Holzhandel mit Augenmerk auf den Privatkunden oft (nicht immer) mit viel Herzblut gestaltete Ausstellungsbereiche, um den Einkauf zum angenehmen Erlebnis zu machen.

Machen Sie sich doch selbst einmal ein Bild und besuchen Sie Ihren Holzhandel in Oldenburg: Holzfachhandel Vogt.