Fassadenverkleidung: Infos & Tipps im Ratgeber vom Holzhandel
Die Gestaltung einer Hausfassade hat einen großen, weithin sichtbaren Einfluss auf die optische Wirkung eines Gebäudes. Eine frische neue Farbe oder auch ein Wechsel beim Material der Fassade lässt Ihr Zuhause direkt ganz anders wirken! Verkleidet man ein Gebäude mit einer „vorgehängten“ Fassade, schafft man eine schützende Außenhülle, die eine dämmende Wirkung haben kann, einen Hitzeschutz im Sommer ermöglicht und die Gebäudesubstanz schützt. Beliebt ist die Kombination von Fassadenmaterialien wie Holz oder Kompaktplatten und einer integrierten Wärmedämmung – so schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe und kann gleichzeitig in vielen Fällen Fördermittel für die energetische Modernisierung erhalten. Im Folgenden stellen wir Ihnen viele relevante Aspekte rund um das Thema „Fassadenverkleidung“ vor!
Ratgeber Fassade: Materialien & ihre Vorteile
- Fassadenverkleidung Holz
- WPC Fassadenverkleidung
- Fassadenverkleidung Kunststoff (HPL, Werzalit etc.)
- Fassadenverkleidung in Kombination mit einer Wärmedämmung
Fassadenverkleidung Holz
Eine Holzfassade erfreut sich großer Beliebtheit. Je nach Wahl der Profilformen, Holzarten und Behandlungsmöglichkeiten von Farbe bis Lasur ergibt sich eine riesige Vielfalt an möglichen Varianten. Von der traditionellen Fassadenverkleidung mit Blockhausprofilen bis zu schicken, modernen Rhombusprofilen wird jeder Stil und Geschmack bedient. Der Werkstoff Holz punktet als nachwachsender Rohstoff durch Nachhaltigkeit und bietet gleichzeitig natürliche Schönheit und sehr gute Leistungswerte. Beim Konstruktionsprinzip der vorgehängt hinterlüfteten Fassade (VHF) kann das Holz sehr gut trocknen und dadurch eine hohe Lebensdauer aufweisen. Gleichzeitig heizt sich Holz bekanntermaßen nicht nennenswert auf, wodurch es im Sommer auch einen guten Hitzeschutz darstellt
VerschiedeneProfilformen bestimmen den Stil
Fassadenprofile aus Holz erhalten Sie in ganz unterschiedlichen Formen. Aus der Gesamtheit der verbauten Fassadenprofile ergibt sich dann der optische Gesamteindruck. Viele Fassadenprofile arbeiten mit Nut- und Federprinzip und bilden eine geschlossene Fläche. Blockhausprofile haben eine Rundung nach außen, Keilspundprofile und andere verbreitern sich im unteren Bereich und bilden so eine Tropfkante, welche die Konstruktion vor eindringendem Wasser schützt. Rhombusleisten wiederum werden gerne mit einem kleinen Abstand zueinander montiert, wodurch die Fassade eine gewisse Luftigkeit und Schwerelosigkeit ausstrahlt. Auch senkrecht angebrachte Profile sind möglich, welche ein breites Gebäude optisch „verschlanken“. Der Holzfachhandel kann Sie hier präzise beraten, wie die einzelnen Holzfassadenprofile wirken und welche besonderen Eigenschaften sie aufweisen!
Verschiedene Holzarten: von Fichte bis Western Red Cedar
Verschiedene Holzarten: von Fichte bis Western Red Cedar Bei der Holzfassade spielt die Wahl der Holzart eine geringere Rolle als bei Terrassendielen, da sie weniger stark strapaziert wird und durch senkrechte Anbringung besser trocknen kann. Dennoch gibt es verschiedene Hölzer zur Auswahl, die sich z.B. bei Farbe und Maserung, aber auch bei Faktoren wie Harzbildung unterscheiden. Die Fichte ist der solide und bewährte Preiseinstieg. Dauerhafter und optisch attraktiver durch eine deutliche Maserung sind Fassaden aus Lärchenholz (europäisch oder sibirisch). Auch die Douglasie hat sich als Holz für den Außenbereich bewährt und punktet neben einer guten Dauerhaftigkeit mit einem geringeren Harzaustritt als Lärche, hoher Elastizität (dadurch weniger Risse) und einem attraktiven Preisleistungsverhältnis. Das Premiumsegment wiederum bedienen Holzarten wie „Western Red Cedar“ (tolles Farbspiel), Weißtanne oder Meranti. Meranti und Weißtanne sind nahezu astfrei und harzfrei.
WPC Fassadenverkleidung
Der Holzverbundwerkstoff WPC (Wood Plastic Composite) hat im Gartenbereich eine beispiellose Erfolgsgeschichte vorgelegt. Ursprünglich als streichfreies, pflegeleichtes Terrassenmaterial begehrt, werden mittlerweile auch Sichtschutzzäune, Gartenhäuser und eben auch Fassadenprofile aus dem witterungs- und farbbeständigen Material WPC hergestellt. Die Vorteile liegen auf der Hand: hohe Witterungsresistenz, gleichbleibend kräftige Farbe ohne regelmäßige Pflegeanstriche, leichte Verarbeitung. Sowohl natürliche Holzfarben als auch schicke Farben wie Grau sind möglich, ebenso realistische, leicht gebürstete Oberflächen. Durch den hohen Naturfaseranteil bietet WPC eine sehr gute Nachhaltigkeit sowie eine sehr naturnahe Optik. Da eine Fassade schwieriger zu streichen ist als eine ebene Terrasse, ist die Verwendung vom UV-beständigen WPC ein besonderer Mehrwert.
Fassadenverkleidung Kunststoff (HPL, Werzalit etc.)
Vor allem bei größeren Objekten im öffentlichen Bereich setzt man gerne auf eine robuste Fassadenverkleidung aus Platten auf Kunststoffbasis. HPL-Schichtstoffplatten sind seit Jahrzehnten bewährt, doch auch andere Fassadenplattentypen, z.B. aus Kunstharzpressholz wie Werzalit, haben sich bereits seit vielen Jahren erfolgreich auf dem Markt etabliert. Dank großer Plattenformate lassen sich entsprechend großflächig Fassaden verkleiden. Doch auch die Anwendung für das „kleinere“ Privathaus bei Verwendung entsprechend passender Formate ist durchaus sinnvoll. Wer eine moderne, weitgehend wartungsfreie und widerstandsfähige Fassade sucht mit vielen Designvarianten, trifft mit den untenstehenden Fassadenmaterialien eine gute Wahl.
Fassade aus HPL-Kompaktplatten
HPL ist ein Schichtstoff, bei dem phenolharzgetränkte Papierbahnen unter hohem Druck verpresst werden. Ab einer gewissen Zahl an Schichten wird der Werkstoff selbsttragend und benötigt keine weitere Trägerplatte, wie man es z.B. bei HPL-Küchenarbeitsplatten kennt, wo eine Spanplatte diese Aufgabe übernimmt. Als sogenannte HPL-Kompaktplatte bietet dieses Material eine ganze Reihe an attraktiven Vorteilen. HPL bietet eine Wärme- und Kältedämmung, ist hochgradig UV-beständig, schwer entflammbar und wasserabweisend. Weiterhin sind die vergleichsweise dünnen Kompaktplatten äußerst schlagfest, kratz- und biegefest. Die porenfreie geschlossene Oberfläche lässt sich einfach reinigen. Gleichzeitig lassen sich HPL-Fassadenplatten komfortabel verarbeiten. Beim Design gibt es alle denkbaren Farben sowie naturnahe Holz- und Steindesigns.
Fassade aus Werzalit
Die aus zerspantem Frischholz unter Beimischung von Melaminharz hergestellten Holzwerkstoffplatten bieten nahezu die gleichen Vorteile wie die Fassade aus HPL. Die nahezu wartungsfreie Werzalit Fassade widersteht Hitze, Nässe und mechanischen Belastungen gleichermaßen und bietet eine große Vielfalt an Dekoren: viele Farben und authentische Naturoberflächen. Die Profile lassen sich flexibel verarbeiten – vertikal, horizontal, diagonal oder auch als klassische Stülpschalung.
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Fassadenverkleidung in Kombination mit einer Wärmedämmung
Wenn Sie sich für eine Verkleidung Ihrer Fassade entscheiden, drängt sich die Frage geradezu auf, ob man nicht direkt eine Wärmedämmung integrieren möchte. Schon die „nackte“ Vorhangfassade an sich hat eine wärmedämmende Wirkung, doch lässt sich dieser Effekt noch durch eine „echte“ Außendämmung deutlich verstärken. Gleichzeitig sind Dämmmaßnahmen vielfach förderungswürdig durch den Bund. Bei der Vorhangfassade (VHF) ist die Fassadenverkleidung „entkoppelt“ vom Baukörper dahinter. Ein mindestens 2 cm großer Spalt erlaubt sowohl die Trocknung der Fassadenverkleidung als auch die Abfuhr von Feuchtigkeit aus dem Gebäude. Dies erlaubt eine optimales Klima im Innenraum. Die VHF-Fassade – egal, ob aus Holz, WPC oder Kunststoff – schützt das Gebäude und die Außendämmung vor der Witterung. Praktisch ist bei der VHF, dass Sie Fassadenmaterial und Dämmmaterial ganz nach Wunsch aussuchen und kombinieren können, wenn die übrigen Voraussetzungen für die Montage erfüllt sind.